Montag, 19. Juni 2006

Bambi und der Jäger

Letzten Mittwoch hat meine Tochter ein Reh angefahren.

Aufgeregt kam sie nach Hause und rief : "Mama, ich habe ein Bambi verletzt. Es ist mir direkt vor das Auto gesprungen! Grasreste überall!! Es muss wohl gespuckt haben."
,
"Bist du sicher, dass es nur verletzt ist?" fragte ich nachdenklich. "Ist es denn weitergesprungen?"

Die Antwort blieb sie zunächst schuldig. Sie war viel zu verzweifelt und geschockt.
Ihr war zum Glück nichts geschehen. "Das ist die Natur", stammelte sie. "Die Autos nehmen der Natur den Raum und töten Tiere."....

Schnell war die Polizei verständigt, die uns den zuständigen Jäger zur Unfallstelle senden wollte.
Es war 2 Uhr morgens!

Miss Siller fuhr selber zur Unfallstelle und da sahen wir *Es* auch schon am Straßenrand liegen. Mein Kind fing bitterlich zu weinen an. "Ich glaube das lebt noch, wie schrecklich, es muss doch Schmerzen haben, hoffentlich bringt der Jäger sein Gewehr mit ! Oh Gott, ich will nicht, dass es erschossen werden muss. Oh, hoffentlich hat es kein Kitz, dass jetzt auf seine Mama wartet und dann AUCH sterben muss ! Ich wollte es doch nicht überfahren."

Ich nahm sie in den Arm und versuchte sie zu trösten. Machte ihr klar, dass sie keine Chance gehabt hat, den Unfall zu verhindern. Dann stieg ich aus, um nach dem Tier zu sehen. Es war bereits tot. Irgendwie erleichtert, dass sie nicht noch einen Gnadenschuss miterleben musste, beruhigte die junge Dame sich langsam wieder.

Irgendwann kam der Jäger. Er begutachtete unser Auto, das vorne beschädigt war und verabredete mit uns einen Termin zum Abholen der für die Versicherung benötigten Papiere. Dann versicherte er meiner Tochter, dass sie sich keine Vorürfe machen müsse. "Du hattest keine Chance! Sei froh, dass DIR nichts passiert ist!"

Anschließend ging ich mit dem Mann zum verendeten Tier. Er stellte die Verletzungen fest und meinte, es sei sofort tot gewesen. Außerdem begutachtete er die Zitzen um mitzuteilen, dass es kein Muttertier war. Abschließend stellte er fest:

"Das Fleisch werden wir wohl nicht mehr gebrauchen können."

Dann verabschiedete er sich und fuhr heim.

Wie weit darf mann gehen?

Bei einer Demonstration um das gemeinsame Sorgerecht für nicht eheliche Kinder hat sich ein Mathieu Carrière für kurze Zeit an ein Kreuz binden lassen. Grund genug, Herrn Stoiber in München aufzurütteln und sich einzumischen. Er fordert bis zu drei Jahre Gefängnis bei Gotteslästerung. Er begründet seine Forderung nach härterer Strafe mit der Tatsache, dass man nicht bewusst auf dem religiösen Empfinden anderer Menschen herumtramplen müsse.

"Der CSU-Chef argumentierte, der Streit um die Mohammed-Karikaturen zeige auf alarmierende Weise, wohin die Verletzung religiöser Gefühle führen könne."

https://www.handelsblatt.com/Politik/Deutschland/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/GoArt!200013,200050,1095050/SH/0/depot/0/stoiber-will-gotteslaesterer-haerter-bestrafen.html

Glaubt hier jemand, dass Leute auf die Straße gehen, weil sich in Berlin
ein Schauspieler ne knappe Stund an ein Kreuz binden lässt?

Also *ich* nicht!

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