Der Abiball ist gelungen! Wir haben gut gegessen, getrunken und bis morgens früh getanzt.
Meine Tochter war so rege, dass ihr ein Träger vom Ballkleid gerissen ist. Später tanzte sie eben mit Jacke darüber weiter.
Mein Bruder und ich waren irgendwann auch nicht mehr zu halten und haben bis auf wenige Stücke alles getanzt, was kam.
Zu fortgeschrittener Stunde habe ich die Schuhe ausgezogen und barfuß getanzt. (Oh, meine Füße brannten dermaßen, daß es eine Wohltat war, den kalten Boden zu spüren.) Ich war nicht die einzige Frau, die sich so Erleichterung verschafft hat! (Ich meine, Männer nehmen ja auch zu früher Stunde den Schlips oder die Fliege ab, ne :-) )
Alles in allem haben wir so lange getanzt, bis uns das Wasser den Rücken runterfief. (Den Kopf mal freitanzen, das tut gut!)
Wir haben jeder mindestens 2 Liter Flüssigkeit getrunken. Daher hatten wir immer wieder genug Antrieb, um noch eine Tanzrunde hinzulegen!
Die Band "Black&White" hat gute Arbeit geleistet. Jung und Alt haben die Tanzfläche bevölkert. Sie haben es geschafft, allen Wünschen gerecht zu werden. Das war toll.
Insgesamt war es eine superschöne Veranstaltung! :o)
sillerbetrachter - 17. Jun, 18:49
Viele Reden, ein festliches Rahmenprogramm, das ist der Rückblick auf die Abschlussfeier des Herdergymnasiums heute.
Der Schulleiter, der seit einem Jahr die Schule leitet, hat in diesen Monaten aufgeräumt. Manche Lehrkräfte vergrault, Schülerinnen und Schüler der Schule verwiesen, die Schule rauch- und alkoholfrei gemacht. Alles ist äußerlich "sauber". Ein Freudscher Fehler schlich sich in seiner Rede ein. Er machte den Abiturienten Mut, wann immer sie das Bedürfnis hätten, ihn in seinem Dienstzimmer zu besuchen. Er (und jetzt kommt es!) würde ihnen immer das Gefühl geben, sich ernsthaft für ihren Zukunft zu interessieren!! (Zwar verhaspelte er sich danach und schob noch ein, das ist natürlich mein wahres Interesse, aber das nahm ihm nicht wirklich jemand ab.)
Der Elternbeiratvorsitzende bemängelte, dass gestern bei der Abigala kaum Lehrerinnen und Lehrer des 13. Jahrgangs anwesend waren. (Ehrlich geagt, fand ich es auch feige, weil vor allem die gefehlt haben, die eine Zitrone verliehen bekommen hätten.) Er wies auch in deutlichen Worten darauf hin, dass er im Laufe der Schulzeit seiner Tochter (Abiturientin) öfter Anteil an Vorfällen hätte nehmen müssen, in denen in erster Linie Konflikte entstanden waren, weil es an Respekt und Achtung gemangelt hatte. Dabei meinte er nicht nur die Schüler! Mutige Worte, wie ich finde.
Die beiden Schülersprecher truge einen Dialog vor. Der junge Mann hatte die sehr kritischen und das junge Mädchen die eher besänftigenden Worte übernommen. Gerne nahmen sie die manchmal nicht zu Ende gedachten Anweisungen der Schulleitung (z.B. Rauchverbot, das dazu führte, dass nun außerhalb des Schulgeländes viel mehr geraucht wird, weil "Verbotenes" doch eigentlich mehr Spaß macht ! ) zum Anlass, um darauf hinzuweisen, dass Schule nicht immer glückliche Mittel auf dem Weg findet, die jungen Erwachsenen eben als solche zu behandeln.
Das erinnert mich an einen Bericht, den ich letztens auf den Schreibtisch bekam. Universitätsabgängern wird nachgesagt, dass sie zwar im Kopf fit , aber dem Lebens- und Arbeitsalltag nicht immer gewachsen sind. Dahin zielt die Ausbildung nicht ab! Es geht um Abschlussorientierung und nicht Anschlussorientierung.
Heute bei der Verabschiedung meiner Tochter in die nächsten Schritte zu einem Beruf wurde mir wieder klar, wie wenig so ein Notenzeugnis aussagt über die Kompetenzen, die ein Mensch mitbringt. Papier ist eben geduldig. Manchmal sollte man darüber nachdenken, dass Zukunft auch innovative Schritte im bestehenden System beinhalten muss! Das findet sicher weder in PISA-Studien noch in anvisierten Vergleichsarbeiten Niederschlag. Statistik gibt wenig her über Lebendiges und nicht Abfragbares, finde ich. In einer faccettenreichen Gesellschaft mit immer vielfältigeren Aufgabengebieten und Berufsfeldern sollte "Leistung" mal anders bewertet werden.
Johann Gottfried Herder, dessen Namen die Schule seit einiger Zeit trägt, war Autodidakt. Das wissen viele, die heute die Großen gewesen sind, sicher auch. Sie müssen ihr Leben und ihre Fähigkeiten selber in die Hand nehmen. Lebenslanges Lernen ist nicht nur ein schöner Gedanke. Er beinhaltet das, was Lebendigkeit ausmacht, finde ich. Neugierde und klares Setzen von errreichbaren Zielen, sich körperlich iund geistig flexibel und fit halten, das sollte ein lohneneder Lebensweg bleiben.
Meine Tochter hat die Schulzeit hinter sich. Die Abiturfestschrift hatte das Motto: Raus aus dem Knast, ab in die Freiheit.
Na denn mal los! :-)
sillerbetrachter - 16. Jun, 16:03
Wer mich kennt, weiß, dass ich Flachtreter liebe. Gerne laufe ich auch barfuß. Sogar im Büro, wenn es zu heiß ist!
Nun haben sich ja Ereignisse angekündigt, die so genannte "Ausstattungsveränderungen" meiner äußeren Erscheinung bedingen.
Donnerstagabend Cocktailkleid, Freitagmorgen Kostüm mit engem Rock, Freitagabend mein legendäres, extra für mich genähtes Ballkleid. Passend dazu Schuhwerk. Pumps, Pumps und Stöckelschuhe.
Meine modebewusste Tochter hat mich bei der Wahl der Stöckis beraten UND sie hat mit mir das Eingehen geübt. In den ersten Tagen hatte ich nach spätestens 10 Minuten zunächst Krämpfe in den Füßen, später in den Waden. Inzwischen haben wir die Zeit auf 3 - 5 Stunden gesteigert, je nach Außentemperatur!
Gut, aushalten kann ich die Stöckis inzwischen. Dann kam die Gehschule! Mama, du stellst die Füße nach außen, jetzt nach innen! Du watschelst wie eine Ente, jetzt wie eine Planschkuh! (WAS!! ICH NE PLANSCHKUH! ALSO HÖRMAL!!) Willste nun vernünftig laufen lernen oder nicht?
Du läufst breitbeinig, jetzt haste O-Beine, setz doch den rechten Fuß vor den linken, fast so wie "PISSPOTTLAUFEN"! (BIn ich n Model oder was? Iss mir doch egal, ob man so oder so läuft!Die Hauptsache ich stolper nicht über meine eigenen Füße oder falle um! ich habe keinen Bock mehrf auf diese Art der Etikette! Manno!!)
Nun gib dir mal Mühe! Immerhin sind da ne Menge eleganter Menschen und du die einzige, die wie auf Stelzen geht? NE! (Denkste die anderen sind auf Stöckelschuhen geboren oder was?! Das glaubste doch selber nicht!! Pffff.)
In deiner Position legen andere Frauen schon Wert auf die Äußerlichkeiten. Schuhe mit Absatzt sind da normal. (Also auf Grundsatzdiskussionen lege ich nun keinen Wert, Mademoiselle!! Meinen Job musst DU mir nicht erklären! )
Aber du willst MICH doch nicht blamieren oder da im Saal den sterbenden Schwan spielen? (MMPFF!!)
So oder ähnlich durchlief ich ein hartes Training und kann sagen: Meine Tochter hat mir das Laufen beigebracht. Damenhaft und eloquent wird es sein, wenn ich am Arm meines Bruders in den Ballsaal schwebe. Ja, ich kann stolz behaupten, es sieht nach Schweben aus, leichtfüßig, als sei ich mit diesen Schuhen seit Jahren eng befreundet!
Natürlich habe ich eine Option für mich offen gelassen: Unter dem Tisch kann ich die Schuhe ausziehen! :o))
sillerbetrachter - 14. Jun, 23:36
"Ich mag Männer, die sich wie Männer benehmen: stark und kindisch."
sillerbetrachter - 14. Jun, 17:47