WUFF

Beim Spaziergang mit dem Hund erlebt man so manche lustigen Begegnungen. Heute diese:

Wir gingen zu auf ein Pärchen (gehobene Mittelschicht/ Mittelalter) mit Doggidog an begüteter Leine. So ein Sctochterrier, mit Sicherheit Adelsklasse und mit echten Papiere, Klunkerhalsband von einem Hundedesigner, mann gönnt sich ja sonst nix. (Nebenbei finde ich, manche Hundebesitzer ähneln ihren Hunden gaaaanz oft, Frauchen war nämlich auch bekunkert :->>)

Hinter dem Paar näherte sich auf dem Radl eine junge Frau mit freilaufendem Bobtail. So ist es in der Gegend üblich. Die Hunde laufen frei, begegnen sich ohne Argwohn, beschnuppern sich, manchmal gibt es kurze Rangeleien, aber es ist eigentlich nie nervig.

Ich lasse meinen Hund immer Platz machen, wenn uns Radfahrer oder Läufer entgegenkommen. Viele sind beunruhigt wegen der freilaufenden Tiere. Manchmal bin ich beunruhigt wegen des Fahrstils der Radfahrer. *gg*

Wir hielten uns also am Rande des Geschehens auf und beobachteten.

Der Bobtail lief freudig auf den Scotchterrier zu und wollte ihn begrüßen. Herrchen aber nahm einen Schitm, öffnete ihn und versuchte den Hund davon abzuhalten. Scotchi jaulte, der große Hund bellte, Frauchen rief "TUT WAS!! TU WAS!!" Hysterie war zu spüren.
Der Bobtail hatte inzwischen Spaß an den Schirmattacken und versuchte nun, mit dem Schirm zu spielen. Inzwischen bellte der kleine Hund ( vermutlich so was wie, ich will auch spielen ). Der Mann schrie nun :HAU AB!! HAU AB!!

Die junge Frau fuhr an dem Schauspiel vorbei und der Bobtail folgte ihr auf dem Fuß.

Das war zuviel für den Ritter des Scotchterriers. Er schrie die Frau vorwurfsvoll an. "Können Sie Ihren Hund nicht anleinen?!"

"Wieso?", fragte sie im weiterfahren, " Wir leben im Kreis XYZ, hier ist kein Leinenzwang."

"Aber wir haben unseren Hund ja auch angeleint", kreischte die Scotchmutti nun. "Da müssen Sie Ihren Hund auch anschnallen."

Die junge Frau hielt kurz an und drehte sich um: "Ach JA? Ich habe gar keine Leine mit. Ich brauche auch keine."

"Meinen Sie etwa, wir leinen UNSEREN Hund ohne Grund an?", mischte nun der Mann sich wieder ein.

Die Radfahrerin musterte das Pärchen von oben bis unten, schwang sich auf Rad und rief im Wegfahren: "Das glaube ich bei IHNEN nicht."

Das "noble Paar" war inzwischen in unsrere Richtung weitergegangen. Mein Hund lag auf dem Rasen und begann zu wedeln. Mit der Hand deutete ich ihm an, dass er sich nicht auf diese Hundefamilie zu bewegen sollte.

Die Hundebesitzer waren echauffiert. Der Mann hatte immer noch den Schirm aufgespannt (*fg*)
und die Dame einen hochroten Hals bekommen. Sie schnatterte aufgeregt mit ihrem Gatten. Der Hund wurde an der Leine gegängelt, weil er seinerseits nun unseren Hund entdeckt hatte und in seine Richtung wollte.

Ich blieb ruhig stehen, vermied Augenkontakt und wartete, bis die Leute an uns vorbei waren. Dann deutete ich unserem Hund an, nach vorne weiterzugehen.

Nach ein paar Metern traf ich auf Angler. Die schüttelten den Kopf und schnalzten mit der Zunge. Ich zuckte mit den Schultern, *hamwer wenigstens was Lustiges zu erzählen*, meinte ich, dann lachten wir und jeder ging seiner Beschäftigung weiter nach.
flor - 9. Jul, 16:33

erstens stimmt es in der tat, dass sich die hunde und deren besitzer immer mehr aehneln mit der zeit...zweitens machen viele, nicht nur hundesitzer, viel zuviel gedoens um ihre tiere anstatt sich den tieren selbst zu ueberlassen...drittens, wenn sich keine grossen ungleichen begegnen, brauch der mensch nicht eingreifen, das loesen die unter sich...

sillerbetrachter - 9. Jul, 23:15

deine argumente stimmen. wenn man die hunde hunde sein lässt, ist nix los. am schlimmsten finde ich die, die immer schon von weitem rufen: nehmense den hund an die leine! deren wuffi aber angeleint schon den terz macht. da übertragen die menschen den stress auf das tier.
dreamhill - 9. Jul, 19:21

Ich habe auch einen

Hund. Diese Leute sind mir auch die Liebsten. Regenschirmattacke habe ich auch schon erlebt. Manche reißen ihren kleinen Yorkshire auch so schnell und doll an der Leine hoch auf den Arm, das dem armen Tier die Luft wegbleibt. Immer wieder lustig. Sind ja denen ihre Nerven, die dabei draufgehen.

Wie geht das Pärchen wohl mal mit seinen Kindern um, wenn sie mal welche haben?

sillerbetrachter - 9. Jul, 23:19

meine meinung:

wer tiere liebt, liebt auch menschen, dreamhill :-) das pärchen, das ich beobachtet habe, hat mit sicherheit keine kinder. da ist "püppi" in klunkern gehüllt und zwar das menschliche und tierische. mann zeigt und beschützt doch, was mann "hat" . der hund war deren ersatzkind. armes tier, wennde mich fragst.

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